Magdalena Allegranti wurde sehr wahrscheinlich 1754 in Venedig geboren (DEUMM: ca. 1750 in Florenz). Die später an zahlreichen Bühnen gefeierte Sopranistin debütierte 1770 und 1771 zunächst in Nebenrollen auf venezianischen Bühnen (Sartori, 7. Bd., 1994, S. 14; Wiel, Nr. 758, 759, 767, 768) und kam 1771 nach Mannheim, wo sie vom Kapellmeister Ignaz Holzbauer im Gesang unterrichtet wurde (Burney, S. 71). Noch im November desselben Jahres gab sie ihr Debüt am kurpfälzischen Hof auf der großen Opernbühne im Mannheimer Schloss im Rahmen der überregional wahrgenommenen Namenstagsfeierlichkeiten des Kurfürstenpaares. Anhand der Libretti sind folgende Partien während des kurpfälzischen Engagements nachgewiesen: Nerina (Gli stravaganti von Niccolò Piccinni, 24.11.1771), Angiolina ( L‘amore artigiano von Florian Leopold Gassmann, 1772), Tancia (La contadina in corte von Antonio Sacchini, 1772) und Cristallina (La fiera di Venezia von Antonio Salieri, 1772). Charles Burney, der die junge Sängerin am 9. August 1772 im Theater der Sommerresidenz Schwetzingen als Tancia in Sacchinis La contadina in corte hörte, rühmte ihre ›artige, nicht affectirte Manier‹ (Burney, S. 71).

Im Frühjahr 1774 wechselte sie an den Fürstlich Thurn und Taxis’schen Hof nach Regensburg, wo sie bis 1778 blieb (Meixner, S. 154). Von 1778 bis 1783 gastierte sie in Bologna (1778), Venedig (1779–1781, 1798), Mailand (1779), Florenz (1779/1780), Pisa (1780), Treviso (1781) und außerordentlich erfolgreich in London (1782, 1783) (Sartori 1994, S. 14; für Venedig s.a. Wiel 1897, Nr. 895, 896, 909, 910, 924, 925, 1192; s.a. Weaver 1993, Nr. 17781, 177915, 177918, 177935, 17802). 1783 kehrte Maddalena Allegranti wieder nach Deutschland zurück und gehörte bis 1797 der Italienischen Oper in Dresden an. Gegen Ende ihrer glanzvollen Karriere gastierte sie 1798 noch ein Mal in Venedig, bevor sie 1799 in London ihre sängerische Laufbahn beendete.

Sie soll 1787 einen Gardeoffizier Harrison geheiratet haben und mit ihm nach Irland gegangen sein, wo sie sehr wahrscheinlich auch nach 1801 gestorben ist.