nachname:Camasse de Fontenet
vorname:Pierre
geboren: *30.8.1737 in Straßburg
gestorben: †9.5.1809 in München
dienstort: Zweibrücken
taetigkeit: Kammermusiker, auch Komponist
biographie:

Fontenet war in erster Linie als jüngster Bruder von Marianne Camasse bzw. Gräfin Forbach, der morganatischen Gemahlin Herzog Christians IV. von Zweibrücken, bekannt. Von 1753-1755 war er als Kammermusiker (Geiger) am Hofe tätig. Nachdem Christian IV. die Hofmusik reformiert hat, erhält Fontenet die Ämter des Regierungsrats und des Geheimen Hofsekretärs des Herzogs. Eine Zeitlang fungierte er als Surintendant der Hofmusik und förderte dabei aktiv Zweibrücker Hofmusiker (so unterstützte und protegierte er Ernst Eichner bei dessen erstem Paris-Aufenthalt). Ferner war Fontenet für die Anschaffung der neuesten Musik aus Paris zuständig. Er begleitete stets den Herzog auf seinen Reisen nach Paris und verkehrte dort mit Diderot, Rousseau, Baron Grimm und anderen großen Persönlichkeiten dieser Zeit. Ihn verband zudem enge Freundschaft mit dem Hofmaler J. Chr. von Mannlich, welcher sehr ausführlich über Fontenet in seinen Memoires berichtet. Unter anderem sollte Fontenet die Nichte von Gluck heiraten, um diesen großen Komponisten an Zweibrücken zu binden. Dennoch haben sowohl der plötzliche Tod des Herzogs als auch das frühe Ableben der Braut diese Pläne vereitelt.
Fontenet schrieb wohl ausschließlich Kammermusik: Es sind einige Drucke sowie Abschriften seiner Kompositionen erhalten.

Text nach: Wilfried Gruhn, »Fontenet, Pierre Camasse de«, in: Musik und Musiker am Mitterhein, hrsg. von Hubert Unverricht, Bd.2, Mainz, 1981, S.31-32.

literatur: Literatur zu Camasse
werkliste:

(Auswahl)

Kammermusik

Trois sonates für Vl.,Vc. und Klavier/Cembalo op 2., Paris, D: Durieu
Six trios concertans für 2 Vl. und Vc. op. 1, Paris, D: Bérault
Rondeau für Vl. und Cembalo, Zweibrücken, D: Choix de musique

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»