nachname:Cortoni
vorname:Arcangelo, Angelo
geboren: *um 1730 in Bologna
gestorben: nach 1777
dienstort: Stuttgart
taetigkeit: Tenor
biographie:

Der Sänger Arcangelo Cortoni wurde vermutlich um 1730 in Bologna geboren. Nach ersten Auftritten in Italien wurde er ab Georgi (23.4.) 1759 am Württembergischen Hof eingestellt. Fortan sang er in den meisten Opern Niccolò Jommellis – der Oberkapellmeister komponierte dabei für Cortoni zum Teil sehr virtuose Arien, die die Fähigkeiten des Tenors zur Geltung brachten. Beispielsweise sang Cortoni die Rolle des ›Clistene‹ in Jommellis L’Olimpiade (1761), den ›Iarba‹ in La Didone abbandonata (1763), die Partie des ›Demofoonte‹ in Demofoonte (1765) und diejenige des ›Orcane‹ in Fetonte (1768).
Anfang 1762 muss Cortoni nicht im Dienst des Württembergischen Hofes gestanden haben, da er zum einen in verschiedenen italienischen Städten (Venedig, Florenz, Lucca) nachweisbar ist, er zum anderen ab dem 1. Oktober 1762 erneut in Stuttgart verpflichtet wurde. Sein Auftritt in Fetonte war vermutlich sein letzter am Württembergischen Hof – Cortoni gehörte offensichtlich zu den Sängern und Musikern, die um das Jahr 1768 entlassen wurden. Anschließend sang er noch bis 1777 in Italien (Genua, Lucca, Rom, Neapel, Venedig, Florenz), wo er unter anderem erneut in Opern Jommellis auftrat.

Weiterführende Literatur zu Cortonis Stuttgarter Zeit:
* Nägele, Reiner: »Die württembergische Hofmusik – eine Bestandsaufnahme«, mit einer Zusammenstellung der Musikerliste von Bärbel Pelker, in: Süddeutsche Hofkapellen im 18. Jahrhundert. Eine Bestandsaufnahme, hrsg. v. Silke Leopold u. Bärbel Pelker, Heidelberg 2014, (= Schriften zur Südwestdeutschen Hofmusik 1), S. 479-535.
* Sartori, Claudio: I libretti italiani a stampa dalle origini al 1800. Catalogo analitico con 16 indici, Indici II. Cantanti, Cuneo 1994.
* Schauer, Eberhard: »Das Personal des Württembergischen Hoftheaters 1750-1800 – Ein Lexikon«, in: Musik und Musiker am Stuttgarter Hoftheater (1750-1918). Quellen und Studien, hrsg. v. Reiner Nägele, Stuttgart 2000, S. 11-84.

literatur: Literatur zu Cortoni

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»