nachname:Weiss, Weis Weiß
vorname:Johann Sigismund
geboren: *ca.1695 wahrscheinlich in Breslau
gestorben: †12.4.1737 in Mannheim
dienstort: Heidelberg/Mannheim
taetigkeit: Lautenist, Theorbist, Konzertmeister, auch Komponist
biographie:

Johann Sigismund Weiss wurde nach 1690 in Breslau als Sohn des Lautenisten Johann Jacob Weiss geboren. Wahrscheinlich wurde der Knaben von dem Vater unterrichtet. Auch seine Geschwister Silvius Leopold und Juliana Margaretha Weiss wurden zu Lautenisten ausgebildet. Silvius Leopold, der vor allem am Dresdner Hof wirkte, gilt als der herausragende Komponist und Virtuose dieses Instruments im 18. Jahrhundert.
Um 1708 kam die Familie an den kurpfälzischen Hof nach Düsseldorf; galt als Wunderkind (Rapparini, Le Portrait, Faks., S. 86–89, Kommentarbd., S. 45f.; Abb., Faks., S. 89). Nach dem Tode des Kurfürsten Johann Wilhelm (Jan Willem) wurde dessen Orchester aufgelöst. Sein Nachfolger Carl Philipp stellte Johann Sigismund und seinen Vater 1718 neben anderen Musikern wieder ein. Die Residenz wurde zunächst nach Heidelberg und 1720 schließlich nach Mannheim verlegt. Johann Sigismund stieg in der Hierarchie der Hofkapelle auf: 1723 wird er als »Vice Concertmeister«, ab 1734 als Konzertmeister (»Concert-Director«) geführt. Schon kurze Zeit später, am 12. April 1737, starb er in Mannheim (Sterbeeintrag in dem Geburts-, Trau- und Sterbebuch 1710–1746, laut Eintrag wurde Weiss am 14. April begraben; Bestand Kirchenbücher Evangelisch- Lutherische Gemeinde Mannheim Nr. 37, in: Karlsruhe, Landeskirchliches Archiv); zu Weiss s.a. Strahl, Die Hof- musik Jan Wellems, S. 74f. (Aufzeichnungen nach Horst Scharschuch), Thomsen-Fürst, »Lautenisten und Lauten- musik am kurpfälzischen Hof in Mannheim«; weitere Informationen zu Leben und Werk, in: Art. »Weiss (Familie)«.

literatur: Literatur zu Weiss
werkliste:

Werke (Auswahl)
Konzert d-Moll für Oboe und Orchester
Konzert c-Moll für Laute und Streicher
Concert B-Dur für Flöte und Laute (nur Lautenstimme erhalten)
Drei Sonaten D-Dur für Flöte und Basso continuo

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»