nachname:Winter
vorname:Peter, Petrus (Johannes) von
geboren: get.28.8.1754 in Mannheim
gestorben: †17.10.1825 in München
dienstort: Mannheim/Schwetzingen
taetigkeit: Kontrabassist, Geiger, auch Komponist
biographie:

Peter Winter wurde am 28. August 1754 in Mannheim getauft. Als Sohn eines Brigadiers der Leibwache am kurfürstlichen Hof in Mannheim bekam er schon früh Instrumentalunterricht von Musikern der Hofkapelle wie unter anderem bei Wilhelm Cramer und Thaddäus Hampel d.Ä. und wurde 1764 in das Hoforchester als Akzessist aufgenommen. Zuerst war er dort bis 1773 als Kontrabassist und von 1775 als Violinist tätig. Theoretischen Unterricht erhielt er ab 1775 auch von G.J. Vogler, jedoch vermutlich beschränkt auf Generalbassunterricht. Peter Winter kann in Hinsicht auf sein kompositorisches Schaffen weitestgehend als Autodidakt bezeichnet werden, da er sich die Kenntnisse der italienischen sowie der deutschen Oper allein durch die Mitwirkung im Hoforchester aneignete. Zum Repertoire aus Frankreich trat er in Kontakt durch die Leitung der Aufführungen der Theatergruppe von Theobald Hilarius Marchands. 1778 zog es Winter durch die Übersiedlung des Hofes gemeinsam mit der kurpfälzischen Hofmusik nach München. Dort wurde er Orchesterdirigent der National-Schaubühne und schrieb als dramatische Werke überwiegend Ballette und Melodramen. Eine Konzertreise führte ihn gemeinsam mit dem Klarinettisten Fr. Tausch nach Wien, wo es zu Aufführungen mehrerer Ballettmusiken kam. Dort studierte er auch über einige Monate bei Antonio Salieri. Zurück in München wurde er 1787 zum Vizekapellmeister ernannt. 1798 wurde er dann zum Kapellmeister befördert, womit ihm nun die Leitung der Kirchenmusik und die Leitung der italienischen Oper oblag. Winter reiste zwischen den Jahren 1791 und 1794 mindestens zwei mal nach Italien, wo seine Werke an mehreren großen Opernhäusern Erfolge feierten. Nach Italien befand Winter sich zwischen 1794 und 1798 erneut in Wien. Auch dort feierte er mit der Uraufführung von Das unterbrochene Opferfest am Kärtnerthortheater seinen größten Erfolg, woraufhin fast alle europäischen Opernhäuser das Stück ebenfalls zur Aufführung brachten. Von 1802 an verweilte Winter zuerst in Paris danach in London. In Paris blieben die großen Erfolge aus in London hingegen fand er mit gleich vier Opern, einigen Balletten sowie kleineren Werken große Anerkennung. 1809 kam es zurück in München zur Uraufführung seines von ihm selbst so bezeichneten »Meisterwerks« Colmal. Der Erfolg dieser Oper blieb jedoch aus, sodass sich Winter daraufhin der Komposition von Instrumentalwerken widmete. Aus der Gründung einer Gesangsschule in München ging die Sängerin Klara Metzger-Vespermann hervor. Gemeinsam führte es die beiden 1810 auf Konzertreise nach Wien, sowie 1816 durch Deutschland und Italien.
Peter von Winter begegnete 1811 Carl Maria von Weber, der Winter für seine Tätigkeit als Dirigent wertschätzte. Ebenfalls 1811 gründete Winter gemeinsam mit Konzertmeister J. Moralt sowie mit dem Instrumentalmusikdirektor F. Fränzl die Musikalische Akademie, eine Konzertvereinigung die aus der Nachfolge der Liebhaberkonzerte hervor ging. Zusätzlich war Winter als Leiter der musikalischen Veranstaltungen für den Privatverein Harmonie zuständig. 1814 folgte dann die Nobilitierung Winters sowie die damit verbundene Verleihung des Zivilverdienstordens der Bayerischen Krone. Peter von Winter widmete sich bis ins Jahr 1817 fortan seiner Dirigententätigkeit sowie der Komposition von Kirchenmusiken und Musiken für den Konzertsaal. Zusätzlich konzentrierte er sich auch auf seine Unterrichtstätigkeit. Auch seine letzte Konzertreise nach Italien mit Metzger-Vespermann feierte mit seinen Opern Erfolg. Vor allem die italienische Oper Maometto (28.Januar 1817 in Mailand) brachte ihm große Anerkennung ein. Peter von Winter verstarb am 17. Oktober 1825 – nach Zeller an Marasmus und Verhärtungen im Unterleib – und wurde in München beerdigt.

literatur: Literatur zu Winter

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»