nachname:Finger
vorname:Gottfried, Godfrey
geboren: *um 1660 in Olmütz
gestorben: †31.8.1730 in Mannheim
dienstort: Heidelberg/Mannheim
taetigkeit: Konzertmeister, auch Komponist
biographie:

Gottfried Finger wurde um 1660 anzunehmend im mährischen Olmütz geboren. Er war als Gambist und Komponist tätig und hielt sich um das Jahr 1682 in München auf. Von dort aus zog es ihn 1687 nach London an die Hofkapelle von James II., welchem er zudem sein op.1 widmete. Schon im darauffolgenden Jahr floh dieser jedoch nach Frankreich. Gottfried Finger blieb daraufhin als freiberuflicher Musiker in London und begann dort Notenausgaben für Liebhaber der Musik herauszugeben. Ab 1695 wendete er sich überwiegend der Bühnenmusik zu und komponierte so bis 1697 für mindestens sieben Theaterstücke zahlreiche Suiten. Er wandte sich weiterhin dem Theater Londons zu und komponierte Musikstücke für semi-operas und plays. Eine seiner Meinung nach ungerechte Bewertung bei einem Wettbewerb 1701 brachte ihn dazu, London zu verlassen. Es zog ihn über Wien nach Berlin, wo er 1702 in die Dienste der preußischen Königin Sophie Charlotte aufgenommen wurde. Seine Instrumentalwerke wurden in den kommenden Jahren größtenteils in Amsterdam veröffentlicht. Ab 1706 trat er in die Dienste des Herzogs Carl Philipp. Zunächst zog ihn diese Anstellung nach Breslau, wo er 1707 als Kammermusiker und Instrumentalkomponist und 1708 als Konzertmeister an der Hofkapelle in Innsbruck wirkte. 1708 war er jedoch zusätzlich in Berlin, um die Aufführungen seiner beiden Opern »Der Sieg der Schönheit über die Helden« und »Roxane und Alexanders Hochzeit« durchzuführen. Daraufhin folgte er dem Hof 1717 an die Donau, 1718 nach Heidelberg und 1720 nach Mannheim, wo er am 31. August 1730 verstarb.

literatur: Literatur zu Finger

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»