nachname:Schmoll
vorname:Johann Friedrich
geboren: *10.09.1739 in Nieder-Saulheim (Rheinhessen)
gestorben: †27.08.1794 in Kirchheimbolanden (Pfalz)
dienstort: Kirchheimbolanden
taetigkeit: Organist, auch Komponist
biographie:

Über die Kindheit und Jugend Johann Friedrich Schmolls ist wenig bekannt. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Vater Johann Heinrich, Organist und Schulmeister in Nieder-Saulheim. Da bei Schmoll keine Universitätsausbildung nachgewiesen werden konnte, ist anzunehmen, dass er den Beruf des Schulmeisters wahrscheinlich von seinem Vater erlernt hat. Ab 1767 dürfte er in der rheingräflichen Residenz Gaugrehweiler eine Stelle innehaben. Spätestens 1771 wechselte er als "Organist und Mägdlein Schulmeister" nach Kirchheimbolanden, die benachbarte Residenz des Fürsten von Nassau-Weilburg, wo sein erstgeborenes Kind getauft wurde (LA, Speyer,Luth. Kirchenbuch Kirchheimbolanden). Hier spielte er zwar auf der 1745 von Johann Michael Stumm erbauten dreimanualigen Orgel und wirkte im Hoforchester als Tuttistreicher mit, doch war er mit den zahlreichen lästigen Nebenaufgaben (z.B. Küster- und Glöcknerdienst) sowie der kargen Besoldung unzufrieden. 1773 verlässt er Kirchheimbolanden, um in Grünstadt eine besser bezahlte Stellung als Organist und Schulmeister anzunehmen. Im Frühjahr 1777 wagte Schmoll einen weiteren Schritt in seiner Karriere und bewarb sich auf die Organistenstelle in der lutherischen Kirche in Mannheim. Dennoch gingen die Kirchenältesten auf seine Gehaltsforderungen nicht ein und so lehnte Schmoll die Stelle ab. Im gleichen Jahr kehrte er auf Wunsch der Fürstin von Nassau-Weilburg nach Kirchheimbolanden als Gutachter für die neue Orgel in der reformierten Peters-Kirche und in seine frühere Stelle zurück. Außerdem war er für die Wartung und Stimmung der Tasteninstrumente im Schloss sowie für den Klavierunterricht der Fürstenkinder zuständig. Im August 1794 infolge einer Krankheit unterbrach der Tod seine vielfältigen Tätigkeiten.

literatur: Literatur zu Schmoll
werkliste:

(Auswahl)

Instrumentalmusik

Sei sonatine per il cembalo obligato con violoncello ad libitum op.1, D: Offenbach 1776
Sechs Choralvorspiele für Orgel, H:D-B
Sechs Orgelpräludien, H:D-B

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»