nachname:Lachnith, Lachnitt
vorname:Ludwig Wenzel, Louis-Venceslaus
geboren: *7.7.1746 in Prag
gestorben: †3.10.1820 in Paris
dienstort: Zweibrücken
taetigkeit: Hornist, auch Komponist
biographie:

Ludwig Wenceslaus Lachnith wurde am 7. Juli 1746 in Prag geboren. Vermutet wird, dass er der Sohn von Franz Lachnith und Bruder von Anton Lachnith war, deren Lebensdaten nicht bekannt sind. Lachnith war tätig als Hornist, Komponist und Musiklehrer. In Paris erhielt er Unterricht von J.-J. Rodolphe im Horn und von F.-A.D. Philidor in Komposition. Ab dem Jahr 1768 ist er als Hofmusiker in Zweibrücken bekannt. Sein Hornkonzert brachte er am 28. März 1773 beim Pariser Concert Spirituel zur Aufführung. Ebenfalls aufgeführt wurden seine Sinfonien im Rahmen der Concerts de la Loge Olympiquein den Jahren 1775, 1789 und 1790. 1781 zog er endgültig nach Paris, blieb aber in Zweibrücken noch bis zu seiner Entlassung am 6. Mai 1786 verpflichtet. Während der Revolution musste Lachnith aus politischen Gründen die Stadt verlassen, kam jedoch nach Paris zurück und war 1801 einige Monate als Gesangslehrer an der Oper tätig. Von 1806 bis zum 3. Mai 1816 hatte er erneut den Posten als Gesangslehrer unter De Vismes inne. In den letzten Jahren seines Lebens blieb er ohne Pension und ohne festes Gehalt. Er verstarb am 3. Oktober 1820 in Paris.

literatur: Literatur zu Lachnith
schriften:

Schriften von Lachnith

werkliste:

1. Vokalmusik
Le Troubadour à Aurelie _(Leon de Lamotte), Romanze für Gesang und Klavier, in: _Recueil d´Airs et Romances, Paris 1808
Les Regrets d´Aminte, in: Le Chansonnier des Graces, Paris 1812

2. Opern
L´Heureuse reconciliation (A. M. D. Devismes nach J. F. Marmontel), 1 Akt (1785 Paris)
Eugénie et Linval ou Le Mauvais fils (Devismes), 2 Akte (1798 Paris); Handschrift: F-Lm (Exzerpte)

3. Instrumentalmusik
Six simphonies (D, F, G, d, C, D) für großes Orchester; Druck: Paris [vor 1783], Madame Bérault, op. 1
Trois simphonies (B, G, Es) für großes Orchester; Druck: Berlin/Amsterdam, op. 3b
Trois simphonies (D, F, C) für großes Orchester; Druck: Paris, Bérault, op. 4
Six simphonies (D, C, G, F, Es, B) für 2 Violinen, Viola und Basso continuo, 1 obligate Flöte, 2 Flöten und 2 Hörner ad libitum; Druck: Paris, Sieber, op. 11 und 12
Six sonates (C, F, A, B, F, G) für Cembalo/Klavier und obligate Violine; Druck: Paris, Durieu, op. 2
Trois sonates (B, F, Es) für Cembalo und Violine; Druck: Paris, Bérault, op. 3a
Six trios (C, F, D, d, B, Es) für 2 Violinen und Basso continuo; Druck: Paris, Sieber, op. 5
Six quatuors concertants für 2 Violinen, Viola und Violoncello; Druck: Paris, Sieber, op. 7
Trois concertos (D, C, Es) für Cembalo/Klavier, 2 Violinen, Viola und Basso continuo, Flöte, Oboe, 2 Hörner ad libitum; Druck: Paris, Sieber, op. 9
Six sonates concertantes für Klavier und Violine; Druck: Paris, Sieber, op. 14
Trois sonates (F, Es, B) für Harfe und Violine; Druck: Paris, Sieber, op. 18

4. Bearbeitungen
Les Mystères d´Isis (Etienne Morel de Chédeville nach Emanuel Schikaneders Die Zauberflöte), 4 Akte (1801 Paris); Druck: Paris, Sieber Père
Saul (Etienne Morel de Chédeville/ E.Deschamps/ J.B.D. Desprès); Oratorium in 3 Teilen (1803 Paris), Mitarbeit von Christian Kalkbrenner
La Prise de Jéricho (Etienne Morel de Chédeville/ E.Deschamps/ J.B.D. Desprès), Oratorium in 3 Teilen (1805 Paris), Mitarbeit von Christian Kalkbrenner
Le Laboureur chinois (Etienne Morel de Chédeville/ E.Deschamps/ J.B.D. Desprès), Oper in 1 Akt (1813 Paris).

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»