nachname:Nardini
vorname:Pietro (Antonio Pasquale)
geboren: *12.4.1722 in Livorno
gestorben: †7.5.1793 in Florenz
dienstort: Stuttgart
taetigkeit: Geiger, Konzertmeister, auch Komponist
biographie:

Pietro (Antonio Pasquale) Nardini wurde am 12. April 1722 in Livorno geboren, wo er auch seinen ersten Musikunterricht erhielt. 1734 wechselte er zu Giuseppe Tartini nach Padua. Nardini war Violinist, Komponist und Musikpädagoge und wurde Tartinis bedeutendster Schüler. Seine dortige Ausbildung schloss er um 1740 ab. Es folgte eine langjährige Konzert- und Unterrichtstätigkeit, 1760 kam er nach Wien und Dresden. 1762 wurde er als Kammervirtuose am Stuttgarter Hof angestellt, wo er bis 1764 nachgewiesen ist. Bereits 1763 erfolgte die Ernennung zum Konzertmeister. 1766 reiste er für kurze Zeit nach Braunschweig. Zu dieser Zeit wird sowohl die Zusammenarbeit mit seinen Schülern Manfredi und Cambini als auch mit Boccherini im Quartetto toscano terminiert. Nachdem es ihn 1767 erneut nach Braunschweig zog, stellte Nardini enge Kontakte zum toskanischen Hof her und wurde am 14. Juli 1769 in der Kapelle Pietro Leopoldos als Konzertmeister engagiert. Nardini zählte zu den führenden Musikern des Florentiner Musiklebens, was er seinen Konzertauftritten und auch seinen zahlreichen Schülern zu verdanken hatte. Unter dem Namen »Terpandro Lacedemone« war Pietro Nardini Mitglied in der Accademia dell' Arcadia. Zudem pflegte er regen geistigen Austausch mit der Florentiner Dichterin Corilla Olimpica (Maria Maddalena Morelli-Fernandez). Pietro Nardini verstarb am 7. Mai 1793 in Florenz.

literatur: Literatur zu Nardini
werkliste:

(Auswahl)

Instrumentalmusik

Konzerte und Ouvertüren

6 Concerti a 5 stromenti für Vl. solo, 2 Vl., Va., Org., Vc., 2 Hr. (ad lib.), D: Hummel 1765, op.1
Konzert für Violine und Orchester; A-Wgm, GB-Lam, I-BGc, I-Fc, I-Gl, I-Moe, I-UDc, S-L, S-Uu, US-BEm
2 Konzerte für Flöte und Streichorchester; I-Gl
Konzert für Viola und Orchester; I-Gl
2 Ouvertüren in D-Dur; CH-Bu

Kammermusik

14 New Italian Minuets für 2 Vl., Bass, London 1750?
6 Solos for a V. with a Bass for the Harpsichord or Vc., London, um 1760
Nr. 1 und Nr. 2, in: 6 Sonatas or Duets for 2 V. Compos´d by Sig.r Nardini and Ferrari op. 2, London um 1765
6 Solos for the Violin with a Bass; D: Henry Fougt um 1769, op. 5
6 Sonatas for 2 German Flutes or 2 V. and a Bass, London, um 1770
6 Sonates à Vl., Bass, Amsterdam, um 1770, op. 2
6 Duets for 2 Tenors [= Va.], London, um 1775
6 Quartetti per 2 V., Va. e Vc., Florenz, 1782
7 Sonates avec les Adagios brodés für Violine und Basso continuo, Paris, um 1800
Romanza für 2 Violinen, in: Friedrich Geminiani, L´Art de jouer du violon, Paris, 1803
2 Duette für 2 Flöten; I-Gl
Sonate für Vl. und Bass continuo; A-SEI, A-Wgm, A-Wn, B-Bc, CZ-BER, D-B, D-Dl, F-Pc, I-Bc, I-BGi, I-Fc, I-Gl, I-Mc, I-Nc, I-PS, I-Rsc, I-Vnm, US-BEm
2 Sonaten für Flöte und Basso continuo; I-Gl
Sonate für 2 Violinen und Basso continuo; F-Pc, I-Pca
5 Sonaten für Flöte, Violine und Basso continuo; I-Gl
Sonate für Cembalo, Violine und Violoncello; I-Fc
Trios für 2 Flöten und Basso continuo; I-Gl, I-Mc
12 Sonatas für Solo-Violine und Bass; H: D-Dl (vermutlich Abschrift aus A-Wn)
2 Lessons für Cembalo; Nr. 3 und Nr. 5, in: The Harpsichord Miscellany, Bd. 2, London 1763
2 Sonaten für Cembalo; GB-Lbl
Sonate énigmatique pour un V. seul attribué à Nardini, in: J. B. Cartier, L´Art du violon, Paris 1803.

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»