nachname:L'Evêque
vorname:Jean Guillaume
geboren: *1759 in Köln
gestorben: †nach 1816
dienstort: Kirchheimbolanden
taetigkeit: Konzertmeister, auch Komponist
biographie:

Jean Guillaume L´Evêque wurde 1759 in Köln geboren. Seine Eltern stammen aus Frankreich, wo er ab dem dritten Lebensjahr in Paris aufwuchs. Dort erhielt er auch eine gute musikalische und schulische Ausbildung. Seine Eltern waren der Auffassung, dass Jean Guillaume Geistlicher werden sollte und damit die Pfründe seines Onkels erhalte. Jean Guillaume brach jedoch sein Studium der Theologie ab und verließ sein Elternhaus, um in der Provinz zu konzertieren. Nach einem beachtlichen Erfolg in der französischen Provinz zog es ihn nach Deutschland, wo er als Konzertmeister im Orchester des Fürsten von Öttingen-Wallerstein tätig war. 1791 wechselte er dann im Februar an den Nassau-Weilburger Hof nach Kirchheimbolanden in der Pfalz. Durch französische Revolutionstruppen musste der Hofstaat unter Fürst Friedrich Wilhelm in seine rechtsrheinische Besitztümer fliehen. Eine weitere Folge war auch die Entlassung der Hofmusik durch Friedrich Wilhelm Ende 1792. Nach der Auflösung der Hofmusik folgte eine Zeit des Reisens für Jean Guillaume L´Evêque, die ihn für zwei Jahre in die Schweiz führte, wo er unter anderem in Winterthur nachweisbar ist. Mit seinem Sohn trat er dann im Frühjahr 1795 mehrmals in Memmingen auf bevor er sich nach Österreich und Ungarn wandte und schließlich eine Stelle als Konzertmeister in Passau unter Fürstbischof von Passau für drei Jahre annahm. Von 1798 bis 1811 war er in dieser Funktion im königlichen Orchester von Hannover tätig. Sein Sohn Friedrich Christian war in Hannover ebenfalls engagiert und dort für zwei Jahre als Tuttigeiger tätig. Nach Hannover verliert sich jedoch die Spur von Jean Guillaume L´Evêque.

literatur: Literatur zu "L'Evêque":SH:L:M:L'Evêque
werkliste:

Werke
Three Trios for Two Violins and a Tenor or Violoncello; Druck: London, Birchallo, op.3
Trauerlied auf den Geliebten, für Stimme und Pianoforte; 1807; Fundort: D-BFb
Ave Maria, in E-Dur für Stimmen, Orchester und Orgel; Fundort: B-Br

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»