nachname:Lösel, Loesel Lesel
vorname:Johann Georg Ernst Cajetan
geboren: *1699 in Böhmen
gestorben: †7.12.1750 in Miltenberg
dienstort: Wertheim/Kleinheubach
taetigkeit: Kapellmeister, auch Komponist
biographie:

Johann Georg Lösel wurde 1699 in Böhmen geboren. Über eine bezeugte Anstellung in kursächsischen Diensten sind keine Details bekannt. In Prag wurden 1724, 1726 und 1745 Passionsoratorien Lösels aufgeführt, die jedoch nicht erhalten sind. Hier engagierte ihn Fürst Dominikus Marquard von Löwenstein-Wertheim-Rochefort, der sich wegen seiner böhmischen Besitzungen desöfteren in Prag aufhielt, als Hofkapellmeister für die neu eingerichtete Hofmusik auf Schloss Kleinheubach am Main. Doch bereits wenige Jahre später wurde die Kapelle weitgehend aufgelöst und Lösel fand ein neues Engagement am Hofe von Nassau-Üsingen. Als Fürst Carl Thomas nach dem Tode seines Vorgängers beabsichtigte, die Hofmusik in Kleinheubach wieder einzurichten, beauftragte er Lösel mit den Planungen, die dieser von Üsingen aus vornahm. 1736 wurde Lösel erneut als Kapellmeister eingestellt, doch begann der Fürst bereits im folgenden Jahr, das Personal wieder zu reduzieren. Lösel widersetzte sich 1740 einer Versetzung als Verwalter nach Böhmen und wurde schließlich 1747 mit einer hohen Abfindung entlassen. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Miltenberg, wo er am 7. Dezember 1750 starb.

literatur: Literatur zu "Lösel":SH:L:M:Lösel
werkliste:

Werke
1. Vokalmusik
Offertorium »Sanctus sanguis«; Handschrift: D-F (Mus Hs 1158, Stimmen)
Offertorium »O salutaris hostias«; Handschrift: D-F (Mus Hs 1156, Stimmen)

2. Instrumentalmusik
Sinfonie F-Dur; Handschrift: D-Dl (Mus.2759-1, Stimmen)
Capriccio C-Dur für Flöte, 2 Violinen und Violoncello/Fagott
Concerto di camera A-Dur für Flöte, 2 Violinen und Violoncello
Concerto G-Dur für Flöte, 2 Violinen und Cembalo

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»