nachname:Martelli
vorname:Franz Anton
gnd: 143098187
geboren: *
gestorben: † ca. 1791
dienstort: Donaueschingen
taetigkeit: Musikdirektor
biographie:

Der aus Bamberg gebürtige Geiger und Komponist Franz Anton Martelli wurde 1762 von dem Fürsten Joseph Wenzel zu Fürstenberg als Musikdirektor eingestellt, um seine Hofkapelle aufzubauen. Dieses Amt übte Martelli bis 1769 aus, bis er wegen unsoliden Lebenswandels entlassen wurde. 1766 erlebte Martelli den kurzen Aufenthalt der Familie Mozart in Donaueschingen. Im Brief vom 10. November 1766 nach Salzburg schreibt Leopold Mozart vom Empfang durch den Herrn »Rath und Music Director Martelli«.
Danach war Martelli in Burgsteinfurter Hofkapelle tätig. 1771 wird er mit 100 Dukaten Gehalt unter den Virtuosen geführt. Bald verlässt er Steinfurt, um 1772 die Stelle des Kurkölnischen Kapellmeisters in Münster anzunehmen.
Gerber widmet dem Musiker wenige Zeilen in seinem »Neuen Historisch-biographischen Lexikon« (1813); u. a. erwähnt er drei »Operetten« von Martelli, die wohl gegen 1790 in Münster entstanden sind: Die Reisenden nach Holland, Der Tempel der Dankbarkeit und Der König Rabe, die wohl im Gothaischen Theaterkalender verzeichnet worden sind. Zwei dieser Schauspielmusiken finden sich in Jörg Krämers »Verzeichnis aufgeführter deutscher Musiktheater-Werke 1760-1800« (Deutschsprachiges Musiktheater im späten 18. Jahrhundert, Tübingen, 1998).

literatur: Literatur zu Martelli
werkliste:

Bühnenwerke

Schauspielmusik

Wilhelm und Röschen, oder: Die Hollandgänger (Die Reise nach Holland),
aufgeführt in Münster um 1775
Der König Rabe, aufgeführt in Münster um 1780

Instrumentalmusik

Sinfonia in G-Dur, H: S-Skma

© HAdW-Forschungsstelle «Geschichte der Südwestdeutschen Hofmusik im 18. Jh.»